Eine Woche vor der Cyclocross-WM schafft der Ohlsbacher im niederländischen Hoogerheide den größten Erfolg seiner jungen Karriere.
Die Vorbereitung und Motivation auf die am kommenden Wochenende im französischen Lievin stattfindenden Weltmeisterschaften im Cyclocross könnte für Benedikt Benz, dem jungen Radsporttalent aus den Reihen der RSG Offenburg-Fessenbach, nicht besser verlaufen. Nach dem Gewinn des deutschen Meistertitels vor zwei Wochen verbrachte der Ohlsbacher noch ein einwöchiges Trainingslager mit dem Nachwuchsstraßenteam von „Team Visma Lease a Bike“ in Spanien und konnte sich so den nötigen Feinschliff holen.
Der letzte Cyclocross-Weltcup der Junioren fand am Sonntag, 26.01.2025, im niederländischen Hoogerheide nahe der belgischen Hafenmetropole Antwerpen statt. Das internationale Teilnehmerfeld war aufgrund der bevorstehenden WM richtig stark besetzt. Die Weltcup-Crossstrecke in Hoogerheide, Heimat der Familie „van der Poel“, wurde eigens von Vater Adrie van der Poel für seinen Sohn, den niederländischen Superstar Mathieu van der Poel, geplant und gebaut. Aufgrund des lang anhaltenden Regens der Vortage war die Strecke sehr aufgeweicht und matschig, teilweise nur schwer befahrbar. Für Benedikt Benz aber sind diese tiefen, schwer matschigen Verhältnisse eher von Vorteil, denn ihm liegen die Abschnitte, in denen es einfach nur um Kraft, Drehmoment und Ausdauerleistung geht.
Bereits um 9.30 Uhr am Sonntag fiel der Startschuss für die etwa 60 Juniorenfahrer. Benz musste aus der vierten Startreihe auf Position 27 auf den schwierigen 3,2 km langen Rundkurs starten, konnte aber durch einen sehr guten Spurt auf der Startgeraden etwa auf Position fünf ins Gelände einfahren. Bereits nach einer halben Runde konnte sich Benz mit einer kleinen Lücke auf die Verfolger an die Spitze des Feldes setzen. In der zweiten Runde wechselte er das Rad, verlor dadurch wieder seine Spitzenposition und fand sich in einer Fünfer-Spitzengruppe wieder. Im weiteren Rennverlauf verjüngte sich die Gruppe auf eine mit Benz fahrende Dreiergruppe, die fortan mit zehn Sekunden Vorsprung auf die Verfolger unterwegs waren.
In der letzten Runde konnte Benz dann aber in einem technisch anspruchsvollen Waldstück die entscheidende Tempoverschärfung auf die Pedale bringen und schnell eine Lücke von 30 bis 40 Meter auf die Verfolger reißen. Diese Distanz ließ er sich nicht mehr nehmen und konnte entspannt durchs Ziel fahrend seinen ersten Weltcupsieg genießen. Zweiter wurde der Belgier Mats Vanden Eynde vor Patrik Pezzo Rosola aus Italien.

Mit dem Weltcupsieg gelang Benedikt Benz etwas, was zuvor noch kein deutscher U19-Fahrer jemals geschafft hatte. „Es ist schon noch mal ein anderes Gefühl, einen Weltcup zu gewinnen. Es war alles da, was wahrscheinlich nächste Woche auch bei der WM dabei ist. Durch den Sieg heute habe ich noch mal viel Selbstvertrauen getankt“, freute sich der 17-Jährige gegenüber dem Internet-Portal des Verbandes über seinen bislang größten Erfolg im Querfeldein und bekannte: „Als ich die Strecke abgefahren bin, hatte ich auch ein gutes Gefühl.
Mit seinem großartigen Triumph rückt Benedikt Benz natürlich auch international in den Fokus. Doch er bleibt bescheiden: „Bei der WM nehme ich mir auf jeden Fall einen Top-Ten-Platz vor.“