Radsportevent gekrönt durch DM Titel von Benedikt Benz

Viele hundert Zuschauer verfolgten die spannenden Rennen der Nachwuchs DM durch die Reblandgemeinden Offenburgs

Bei traumhaftem Bedingungen  wurden am vergangenen Wochenende bei den „Deutschen Meisterschaften Nachwuchs 2023 “ die Nationalen Meisterinnen und Meister der Altersklassen Schüler U15, Jugend U17 und Juniorenklasse U19 auf den Straßen rund um Fessenbach, Albersbach, Käfersberg und Seidenpfaden Offenburg aus getragen. Viele hundert Zuschauer verfolgten bei herrlichem Sonnenschein die spannenden Rennen der einzelnen Altersklassen. Der Rundkurs der Rennstrecke durch die umliegenden Rebberge mit einer Länge von 6,5 Kilometer und  110 Höhenmeter pro Runde war eine Herausforderung für alle 500 Starter und eine wirklich würdige Strecke für eine Deutsche Meisterschaft auf der tatsächlich auch die stärksten Nachwuchsfahrer die ehrlichen Gewinner waren da diese Strecke keine taktischen Spielchen von größeren Teams zu lies.  Angefangen bei Start-Ziel an der Reblandhalle ging es 200 Meter entlang der Fessenbacher-Straße wo es dann gleich links  in den ersten harten Anstieg Am Winzerkeller hoch dann über die Schikane eine 180 Grad Kurve im Erb Richtung Nachtweide  ging. Hier zog sich das Fahrerfeld  der teilweise über 130 Starter  bereits sehr in die Länge. Im weiteren Streckenverlauf Im Schwarzwäldele  eine kleine flache Erholungsphase bevor die Strecke dann in den nächsten lang gezogenen Anstieg über einen gepflasterten Feldweg hoch zur Ringstraße führte. Oben an der Ringstraße angekommen, hier auch der Hotspott von sehr vielen Zuschauern gewesen weil  gleichzeitig auch die Abfahrt  von Albersbach runter angrenzte, ging es 100 Meter die Ringstraße runter Richtung Zell-Weierbach und  in der Kurve unten gleich wieder steil den unteren Weg Albersbach hoch wo kurzzeitig mal 15 % Steigung anstanden und hier auch viele  Attacken gefahren wurden. Nach der gefährlichen Abfahrt durch die enge Gasse Albersbach hinunter dann auf die Bundesstraße Weinbergstraße wieder Richtung Fessenbach runter wo Geschwindigkeiten bis zu 80 Km/h im Bereich Gasthaus Linde gefahren wurden. Über die zweite Kuppe Fessenbacher Weg dann runter nach Ortenberg Käfersberg wo es dann rechts weg in die Zehntfreistraße und über die Hohlgasse Richtung Seidenfaden ging. Im Seidenfaden dann wieder eine Schikane mit ein paar 90 Grad Ecken bevor es dann auf die etwa 1 km lange leicht ansteigende Zielgeraden wieder Richtung Reblandhalle zum Ziel ging. 

Einsteigerrennen und Hobbyrennen gut besetzt

Der Startschuss der Veranstaltung viel am Samstagmittag pünktlich um 12 Uhr wo die etwa 20 gemeldeten Kids des Schnupper und Einsteigerrennens  auf der 1 km langen Zielgeraden mit Begleitfahrzeugen inklusiv Blinklicht und professioneller Zeitmessung die kleinen Meister von Morgen ermittelten, was sehr schön anzuschauen war.

Um 12.30 dann der scharfe Start des ersten Meisterschaftsrennens mit der weiblich Jugend U17 wo 35 Starterinnen mit dabei waren. Es mussten hier insgesamt 7 Runden gefahren werden. Nach den ersten drei Runden noch ein geschlossenes Fahrerfeld gab es eine Tempoverschärfung und  das Feld flog auseinander. Am Schluss dann noch eine achtköpfige Spitzengruppe wo im Sprint Magdalena Leis, RSC Linden  im Fotofinish den Zielstrich  vor Sophie Schuster, RSV Irschenberg und Julia Servay, RSC Biberach überquerte.

Im Jugendrennen drei Fahrer der RSG Offenburg Fessenbach

Aus Sicht des austragenden Vereins, der RSG war der Start der Jugendklasse U17 männlich um 14.30 schon das Highlight der eigenen Veranstaltung weil mit Lukas Wettere, Jeremias Stettinius und Benedikt Benz gleich drei Fahrer aus den eigenen Reihen und mit Benedikt Benz sogar ein Fahrer mit Favoritenrolle am Start waren. Das Rennen eröffnete spektakulär da es auf den ersten 100 Meter nach Start in den hinteren Reihen der etwa 130 Starter gleich einen Sturz gab wo aber alle unverletzt weiter fahren konnten. Die Distanz 10 Runden mit insgesamt 65 km und 1150 Höhenmeter. In den ersten paar Runden ein geschlossenes Fahrerfeld aber es wurde  durchaus ein hohes Tempo angeschlagen was dem einen oder anderen an den Anstiegen deutlich sichtbare Schwierigkeiten machte. Ab Runde 4 gab es dann durch immer wieder versuchte Vorstöße einzelner Fahrer große Unruhe im Peloton. Aus diesen Tumulten konnte sich eine 4er Spitzengruppe lösen und in kurzer Zeit einen großen Abstand raus fahren. Da erst mal keine Favoriten in der Gruppe waren wurde 2 Runden lang nicht reagiert. Aufgrund dieser Tatsache wuchs der Abstand auf zwischenzeitlich 1:30  Minute. Da es mittlerweile schon in Runde 7 ging mussten die Fahrer mit Ambitionen jetzt doch reagieren. Allen voran kam die Tempoverschärfung dann durch Lokalmatador Benedikt Benz der die Verfolgung der mittlerweile nur noch zu Dritt fahrenden Spitzengruppe in Angriff nahm. Die an Benz immer dicht am Hinterrad fahrende Konkurrenz aus Thüringen und Brandenburg natürlich auch sofort reagiert und im Anhang mit hinter her. Das Tempo wurde dann so hoch das nur noch 3 weitere Fahrer  Benz folgen konnten und es bereits innerhalb kurzer Zeit  zum Überholen der bisherigen Spitzengruppe kam. Die neue Rennsituation dann eine Vierer Spitzengruppe mit den vier Hauptfavoriten unter sich. Es ging dann auch schon in die Schlussrunde. Benz gelang es dann den Albersbach hoch nochmal eine Lücke von ca. 100 Meter zu reisen und fuhr auch Solo vorne weg in die Abfahrt nach Fessenbach runter. Da die Verfolger aber zu dritt waren konnten sie Benedikt Benz in Käfersberg wieder ein fangen, der Showdown begann von neuem. Durch den Seidenfaden durch auf die Zielgeraden taktische Spielchen und ein Belauern unter sich. Benz blieb lange ruhig und wartete bis die mittlerweile nur noch zwei Mitstreiter den Sprint eröffneten und fand dann etwa 100 Meter vor dem Ziel die Lücke mitten durch die beiden durch und gewann mit einer halben Radlänge den Schlussspurt vor Attila Höfig, SSV Gera und Zeno Levi Winter aus Cottbus. Wenige Sekunden später der vierte Fahrer der Spitzengruppe Leopold Beirig, TGV Schotten auch im Ziel. Jeremias Stettinius fuhr als drittbester Fahrer des Landesverband Baden auf den 73. Platz. Lukas Wetterer konnte das  Rennen leider nicht zu Ende fahren.  Es war Spannung pur und die jubelnde Menge an Zuschauern im Zielbereich bekamen Radsport vom feinsten zu sehen. Für Benedikt Benz ist dies bereits der vierte Deutsche Meister Titel nach DM U15  Straße 2021 Bolanden, Bahnradsport U17 Omnium 2022 Büttgen und  Radcross U17 diese Jahr in München in seiner noch jungen Radsportkarriere. Außerdem konnte das Talent der RSG letzte Woche bei der Bahn DM in Cottbus eine Silber und zwei Bronzemedaillen mit nach Hause nehmen. Die Siegerehrung wurde unter anderem im Beisein von Oberbürgermeister Dr. Marco Steffens, Ortsvorsteher Joseph Huschle  und 1. Vorsitzender RSG Maximilian Müller sowie einer Vertretung des BDR durch geführt.

Zu Abschluss des ersten Tages gab es noch ein Jedermann Rennen wo auch 10 Fahrer die Gelegenheit nutzten auf so einer Strecke komplett vom Straßenverkehr abgesperrt und mit Polizeischutz und Führungsfahrzeuge  ein Rennen mit zu fahren. Es mussten hier insgesamt 5 Runden gefahren werden.

Sonntag Highlight Juniorenrennen über 110 km und 2000 Höhenmeter.

Auch am Sonntag Bilderbuchwetter und nochmal 4 Rennen zur Deutschen Meisterschaft auf dem Programm. Früh an den Start mussten die Schülerinnen der Klasse U 15 die schon um 9 Uhr auf eine Distanz von 5  Runden starteten. Unter den 35 Starterinnen auch  Charlotte Späth vom  RSV Hofweier wo der Verein auch wieder mit vielen Kindern am Einsteigerrennen teil nahmen und auch eine große Zahl an Streckenposten zur Verfügung stellten. Das Rennen verlief auch zunächst moderat an, man hatte das Gefühl keiner der Mädels wollte zu früh Körner investieren die hinten raus dann fehlen könnten. Charlotte Späth und Edda Bieberle, RSV Osterweddingen starteten mittlerweile einige Vorstöße die aber dennoch nicht zum Ausreisen reichten. In der letzten Rennrunde dann auch  nochmal eine Attacke von Charlotte Späth und der späteren Siegerin Amadin Jakob, RSC Waltershausen-Gotha  wo aber kurz vor der letzten Abfahrt wieder zwei Fahrerinnen aufschließen konnten. Auch hier wieder Vierergruppe und Sprint der vier besten Fahrerinnen. Platz eins war entschieden mit deutlichem Vorsprung, die Plätze 2 bis 4 dann hart erkämpft mit dem 2. Platz für Josefine Wendel, RSV Unna 1968  und ganz knapp den 3. Platz für Charlotte Späth.  Auch für Charlotte Späth ist es nicht das erste Mal ein Podest bei einer DM nach dem Deutsche Meistertitel im Radcross letztes Jahr und dem Vizetitel im Cross diesen Jahres ein beachtliches Ergebnis für die erst 14 jährige Oberweirerin.   

Im Anschluss das Rennen der Schülerklasse männlich mit etwa 90 Teilnehmer und einer Distanz von 6 Runden. Auch hier ein spannendes Rennen mit ein bisschen anderem Ausgang als bisher. Es gab hier ein Massensprint von etwa 25 Fahrer wo sich Josh Tietjen, RRG Bremen mit fast 3 Sekunden den sichern Sieg holte, gefolgt von  Oskar Doberschütz, SC DHfK Leipzig und Felix Jerzyna, SSV Gera 1990 mit Platz 3.

In  den abschließenden Rennen der Juniorinnen und Junioren wurde es auch nochmal richtig hochkarätig und dementsprechend waren viele Zuschauer am Nachmittag an den Straßen und Festgelände wieder unterwegs. Bei den 17 und 18 jährigen Juniorinnen  musste eine Distanz  von 9 Runden gefahren werden. Auch hier wieder ähnlicher  Rennverlauf mit bilden einer Spitzengruppe von 8 Fahrerinnen  in den letzten Rennrunden und einem Schlussspurt von noch 5 Fahrerinnen. Die schnellsten  Beine hatte hier Hannah Kunz VfR Baumholder 1886, vor Tina Rücker, RSV Osterweddingen und Jule Märkel vom RSC Linden. Highlight am Nachmittag dann das über 110 Km verlaufende und mit knapp 2000 Höhenmeter zu fahrende Juniorenrennen.  Insgesamt waren ca. 110 Starter angereist. Die ersten 10 Runden das Peloton geschlossen unterwegs. Dann wurde es auch hier langsam unruhig und die Tempovorstöße einzelner Fahrer oder Kleinere Gruppen fingen an. In dieser Phase des Rennens  passierte dann auch der einzige schwere Sturz wo sich zwei Fahrer zu nahe kamen und einer der beiden sich beim Sturz schwer verletzt hatte und mit dem Krankenwagen in eine Klinik gebracht werden musste.

In  der finalen Runde nach knapp 3 Stunden Radrennen  konnte sich Paul Fitzke, Team Auto Eder und Louis Leidert, RSV rad-net  als Zweierspitze von dem 13 köpfigen Verfolgerfeld absetzten und den Sieg im Zweiersprint miteinander ausmachen. Hier hatte Paul Fitzke letztendlich die schnelleren Beine und

sicherte sich den Titel vor Louis Leidert und Paul Germer, 1. RSC Strausberg.

Großes Lob durch den BDR

Ein großes Lob gab es von Seiten der Verantwortlichen des BDR für die reibungslose Durchführung dieser Großveranstaltung die außer dem Sturz im Juniorenrennen ohne Zwischenfälle blieb. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache das über 100 Helfer und Streckenposten zusätzlich neben den Beamten der Landespolizei über die zwei Tage präsent waren und das Helfer Team der RSG Offenburg Fessenbach um den 1. Vorsitzenden Maximilian Müller und Organisationsleiter Dirk Feißt mit großem Einsatz beim Auf und Abbau sowie der Bewirtung des Festgeländes dieses Event souverän stemmte.   

Ergebnis der Erstplatzierten im Jedermann Rennen

  1. Ludwig Hinsken, RSG Offenburg Fessenbach
  2. Sebastian Spengler, RSG Offenburg Fessenbach
  3. Philipp Walla, Radsportgalerie Offenburg

Bericht und Auswahl Fotos: nb

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